Der Spanischkurs 11 war am Mittwoch, den 30. April, zu Besuch in der Kleinen Galerie des Migra e.V. in der Waldemarstraße 32. Der honduranische Maler Marbyn Amado Boquin Lopez stellte seit Januar hier seine Zeichnungen aus.
Die SchülerInnen verschafften sich im Unterricht einen ersten Überblick über das Herkunftsland des Künstlers und erhielten so Informationen, die sie überraschten und erschütterten: Honduras hat eine der höchsten Kriminalitätsraten der Welt, eine sehr hohe Analphabetenquote sowie eine hohe Arbeitslosigkeit. Weiterhin leidet das Land seit mehreren Jahren unter den sogenannten maras, Jugendbanden, die in fast allen Ländern Zentralamerikas auf Grund ihres hohen Gewaltpotentials mittlerweile ein großes gesellschaftliches Problem darstellen.
Der Besuch der Ausstellung im Beisein des Künstlers wurde zu einem beeindruckenden Erlebnis. Marbyn Amado Boquin Lopez war sympathisch nervös und scheinbar nicht gewöhnt, Fragen zu seinem Leben und seinen Zeichnungen zu beantworten, doch tat er dies ohne Vorbehalte. So erfuhren die SchülerInnen viel über die Lebensumstände in Honduras, über die Gewalt auf der Straße, die Unmöglichkeit, eine normale Ausbildung zu machen und dann in herkömmlichen Berufen zu arbeiten, über die Anstrengung des alltäglichen Überlebens. Und sie erfuhren auch, wie schwierig es sein kann, in Deutschland anzukommen und hier zu leben.
Astrid Duschek.